SEO Audit für Ihre Webseite – Die wichtigsten Punkte!

Eine Webseite bzw. ein Onlineshop gehört heute in den meisten Fällen zum Pflichtprogramm. Dabei gilt jedoch: Webauftritt ist nicht gleich Webauftritt! Gerade hinsichtlich Suchmaschinentauglichkeit sollte dabei auf einige ganz wesentliche Punkte geachtet werden. Anhand nachfolgender Checkliste sollte ein grundlegendes SEO Audit einer bestehenden Webseite bzw. eines Onlineshops möglich sein:

Crawling & Indizierung

Prüfung der Anzahl von indizierten Seiten

  • Verwenden Sie die site: domain Suchanfrage bei Google & Bing. Damit erhalten Sie alle indizierten URLs inklusive Subdomains.
  • Notieren Sie sich die Anzahl der im Index gefundenen URLs.
  • Wenn die Homepage hier nicht dabei ist, deutet dies auf schwerwiegendere Indizierungsprobleme oder mögliche Penalties hin. Gleiches gilt, wenn für Sie wichtige und hierarchisch hoch angesiedelte Seiten nicht im Index erscheinen.

Prüfung der Anzahl von indizierten Bildern

  • Verwenden Sie die site: domain Suchanfrage in der Google Bildersuche sowie in der Bildersuche von Bing.
  • Notieren Sie sich die Anzahl der im Index gefundenen Bilder.
  • Prüfen Sie wie gut die Bilder indiziert werden, indem Sie nach dem jeweiligen Bildnamen und dem Alt-Tag suchen.

Prüfung der Webmaster-Daten

  • Werfen Sie Im Diagnose-Bereich einen Blick auf etwaige Crawling-Fehler, URLs die durch die robots.txt Datei gesperrt werden und Fehlermeldungen durch nicht erreichbare Seiten.
  • Prüfen Sie zudem etwaige Malware Warnungen.
  • Notieren Sie sich die Anzahl der gespiderten Seiten pro Tag um diese turnusmäßig prüfen zu können. Sieht das Ganze konsistent aus oder gibt es hier signifikante Abweichungen?

Prüfung des Cache für wichtige Seiten

  • Wie aktuell ist das Datum der Seite im Cache? Wichtige und häufig aktualisierte Seiten werden auch häufiger indiziert.
  • Sind in der Anzeige der Seite im Cache Links vorhanden, die bei Betrachtung der Seite im Browser nicht erscheinen? Dies könnte auf einen Angriff der Seite hindeuten.

Prüfung Ihres Firmennamens, relevanten Marken sowie sonstigen, relevanten Suchbegriffen

  • Googeln Sie nach relevanten Begriffen. Wenn die Seite für relevante Suchbegriffe bzw. insbesondere für den jeweiligen Firmennamen nicht ranked, deutet dies auf Indizierungsprobleme oder eine Penalty hin.
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Prüfung des Error Handling

  • Liefert die Seite eine 404-Fehlermeldung zurück, wenn Sie bewusst eine falsche URL eintippen, z. B. www.ihre-seite.de/blahblah?
  • Prüfen Sie den zurück gelieferten HTTP-Header mit einem entsprechenden Tool, z. B. Live HTTP Headers für Firefox.

Prüfung der robots.txt sowie der .htaccess Datei (falls vorhanden)

  • Welche URLs werden in der robots.txt geblockt?
  • Welche URLs sollten geblockt werden, sind in der robots.txt jedoch nicht enthalten?
  • Wird über die robots.txt Content geblockt, der eigentlich zugänglich sein soll? (Klassiker: User-agent: * Disallow: / - damit wird die Indizierung aller Seiten geblockt)
  • Enthält die robots.txt noch Inhalte, die inzwischen überholt sind?

Prüfung der XML Sitemap

  • Wird die XML Sitemap – sofern vorhanden – richtig dargestellt und ist diese auch aktuell?
  • Wird in der robots.txt auf die XML Sitemap verwiesen?
  • Welche Methoden werden verwendet, um Suchmaschinen über Updates zu informieren?
  • Werden Video- oder Geositemaps verwendet?

Prüfung von Duplicate Content außerhalb Ihrer Seite

  • Starten Sie eine Suchanfrage für einen Satz oder einen Seitenbestandteil Ihres Webauftrittes, indem Sie einen entsprechenden Satzteil mit Anführungszeichen bei Google eingeben. Werden hierfür Ergebnisse außerhalb Ihres Webauftrittes geliefert?
  • Wenn dies der Fall ist, prüfen Sie die Quelle. Handelt es sich hier um eine gescrapte Seite, einen RSS-Feed oder Content-Syndication? 

Prüfung der Navigation

  • Starten Sie eine Suchanfrage für einen Satz oder einen Seitenbestandteil Ihres ebauftrittes, indem Sie einen entsprechenden Satzteil mit Anführungszeichen bei Google eingeben. Werden hierfür Ergebnisse außerhalb Ihres Webauftrittes geliefert?
  • Wenn dies der Fall ist, prüfen Sie die Quelle. Handelt es sich hier um eine gescrapte Seite, einen RSS-Feed oder Content-Syndication?

Prüfung der Seite mit einem Smartphone (Android und/oder iPhone)

  • Wird hier auf eine andere URL weitergeleitet?
  • Kann die Navigation verwendet werden?

Duplicate Content

Prüfung der URL-Version

  • Verwenden Sie hierzu die site: domain.com Abfrage. Wird sowohl die www- als auch die Version ohne www indiziert?.

Prüfung vorhandener Redirects

  • Verwenden Sie hierzu ein Tool wie z. B. Live HTTP Headers um zu prüfen, ob Redirects per 301 weitergeleitet werden und Ihre bevorzugte URL-Version durchgängig verwendet wird.
     

Prüfung übersprungener Ergebnisse

  • Verwenden Sie hierzu die site: domain.com Abfrage. Wenn Sie am Ende der Suchergebnisliste einen Hinweis auf übersprungene Ergebnisse erhalten, deutet dies auf doppelte Inhalte hin.
     

Prüfung der grundlegenden URL-Struktur

  • Dynamisch erzeugte URLs und Tracking URLs können häufig zu doppelten Inhalten führen. Prüfen Sie dies, indem sie nach einem beliebigen Textabschnitt einer indizierten Seite mit folgender Abfrage suchen: site:domain.com „Textabschnitt“
  • Prüfen Sie Ihre Seite mit einem Linkspider wie z. B. XENU und sortieren Sie die gefundenen URLs nach Titel und URL, um etwaige Doubletten zu lokalisieren.

Prüfung etwaiger zusätzlicher Domains, Subdomains, Unterverzeichnisse oder gesicherter Seiten (https)

  • Ist derselbe Content auf unterschiedlichen Domains, Subdomains, Unterverzeichnissen oder gesicherten Seiten verfügbar?
  • Werfen Sie einen Blick in die Webmastertools. Im Bereich Diagnostics > HTML Suggestions > Duplicte Title Tags werden Seiten angezeigt, die über identische Seitentitel verfügen, was wiederum häufig auf Doubletten zurück zu führen ist.

Content

Prüfung der Textinhalte auf der Seite

  • Enthält die Startseite des jeweiligen Webauftrittes indizierbaren Text in ausreichendem Umfang?
  • Fehlende, indizierbare Inhalte können ein ernsthaftes Rankingproblem verursachen.
  • Sie können leicht prüfen, ob der Text auf der Seite als Text leicht indizierbar ist, indem sie diesen einfach mit gedrückter Maustaste markieren.

Prüfung des ersten Eindruck

  • Verwendet die Seite relevante Keywords innerhalb des indizierbaren Textes, etwaige Alt-Tags und Links?
  • Wird hier mit häufigen Keyword-Wiederholungen gearbeitet? Sieht der Content „spammig“ aus?
  • Würden Sie der jeweiligen Seite Ihre Kreditkartendaten, E-Mail-Adresse oder andere persönliche Informationen anvertrauen?

Prüfung der Meta Tags

  • Werfen Sie einen Blick auf die Meta Keywords. Dieses Meta Tag wird für das Ranking zwar nicht mehr herangezogen, eine exzessive Verwendung von Keywords innerhalb dieses Tags (Keyword Stuffing) deutet jedoch auf Spam hin und bläht den Quellcode der Seite unnötig auf.
  • Prüfen Sie das Meta Description Tag. Wird für jede Seite eine eigenständige und passend formulierte Description verwendet? Über die Webmastertools lassen sich hier etwaige Doubletten sehr einfach filtern.
  • Achten Sie auf die Verwendung des Meta Robots Tag. Das Noindex Tag sollte demnach auch wirklich nur auf Seiten verwendet werden, die nicht indiziert werden sollen.
  • Etwaige andere Meta Tags wie z. B. Revisit After können getrost vernachlässigt werden, da diese keine Auswirkungen haben und nur unnötigen Quellcode produzieren.

Prüfung der Title Tags

  • Wird für jede Seite ein eigenständiges Title Tag verwendet? Über die Webmastertools lassen sich etwaige Doubletten sehr einfach filtern. Über einen externen Linkspider wie z. B. XENU lassen sich zudem etwaige doppelte Seitentitel herausfinden.
  • Wird das jeweilige Keyword der entsprechenden Seite am Anfang des Seitentitels verwendet, was normalerweise zu einem besseren Ranking führt?
  • Werden Seitentitel verwendet, die länger als 70 Zeichen sind? Da hier nur 70 Zeichen dargestellt werden können, sollte auf derartige Titel verzichtet werden, da dies dazu führen kann, dass Google dann einen eigenen Seitentitel generiert (der möglicherweise weniger aussagekräftig ist).
  • Klingen die verwendeten Seitentitel spammig? Dies kann zu niedrigeren Klickraten und in der Folge zu schlechteren Rankings führen.
  • Jede Seite sollte über einen passenden und einzigartigen Seitentitel verfügen, da das Title Tag nach wie vor eines der wichtigsten Onpage-Kriterien darstellt.

Prüfung von verwendeten Bildern

  • Wird für die Bilddateien ein passender Name mit entsprechendem Keyword verwendet?
  • Wurden im Alt-Tag entsprechende Keywords hinterlegt?
  • Wird bei Seiten, die primär aus Bildern bestehen (z. B. Gallerien) ein passender Seitentitel verwendet?
     

Prüfung der Performance der Seite

  • Prüfen Sie die Downloadgeschwindigkeit der Seite über ein Tool wie z. B. tools.pingdom.com
  • Verwenden Sie Google Pagespeed (http://pagespeed.googlelabs.com/), um die Ladezeit der Seite zu prüfen. Beachten Sie hierbei, dass die Ladezeit von Google inzwischen als Rankingkriterium offiziell bestätigt wurde.
     

Prüfung der Textformatierungen

  • Werden Überschriften mit H-Tags gekennzeichnet und hier auch semantisch korrekt (H1 – H6) formatiert?
  • Ist der Content ganz grundlegend sauber formatiert, d. h., werden hier Absätze und Hervorhebungen (fett, unterstrichen, kursiv etc.) sinnvoll eingesetzt?

Prüfung von Werbung

  • Werden auf der Seite Werbeblöcke (Adsense etc.) eingesetzt und wenn ja, wie verteilen sich diese?
  • Wie stellt sich das Verhältnis von Content zu Werbung dar?
  • Besteht mehr als 50% des Inhalts über dem Monitorbruch aus Werbung? Wenn dies der Fall ist, kann die Seite von Google als qualitativ schlechter eingestuft werden, was zu Rankingverlusten führen kann.

Prüfung der allgemeinen Usability

  • Betrachten Sie die Seite mit aktuellen und auch älteren Versionen der gängigen Browser und achten Sie auf eine grundlegend saubere Darstellung sowie eine funktionierenden Navigation.
  • Betrachten Sie die Seite auch mit einem aktuellen Smartphone (Android und/oder iPhone). Lassen sich die grundlegenden Funktionen der Seite sowie die Navigation damit nutzen?
  • Wird die Kontaktadresse leicht auffindbar und gut sichtbar dargestellt?
  • Ist die Seite auch bei ausgeschaltetem JavaScript und CSS noch grundlegend verwendbar?
     

Prüfung des Canonical Tags

  • Wird das rel=canonical Tag auf der Seite verwendet? Wenn dies der Fall ist, wird das Tag richtig eingesetzt?
  • Stimmt die interne Linkstruktur Ihrer Seite mit der Canonical Version der jeweils bevorzugten Seite überein? Wenn Sie beispielsweise die Verwendung von www.ihre-seite.de anstatt von ihre-seite.de bevorzugen, sollten die Links innerhalb der Seite auch entsprechend gesetzt werden.
  • Beachten Sie hier auch andere Content-Formate wie z. B. .pdf, .doc, Videos. Hier sollte immer dieselbe Canonical Version verwendet werden.

Prüfen von iFrames bzw. Frames

  • Sowohl iFrames als auch „echte“ Frames sind für das Ranking von Webseiten schlecht. Insofern sollte der Einsatz gut überlegt sein und nur in Ausnahmefällen erfolgen. Insbesondere sollte wichtiger (Text-)Inhalt nicht über Frames dargestellt werden.

Prüfung der Verwendung von JavaScript

  • Suchmaschinen haben häufig Probleme bei der Indizierung von JavaScript. Insofern sollte man nicht davon ausgehen, dass Content, der über JavaScript generiert wird, auch problemlos indiziert wird.
  • Auch bei der Verwendung von JavaScript innerhalb der Navigation sollte man Vorsicht walten lassen, da derartige Navigationen mitunter Probleme bei der Indizierung hervorrufen können.

Seitenarchitektur

Prüfung der Klicktiefe

  • Wie viele Klicks werden benötigt, um von der Startseite zu den wichtigsten Inhalten zu gelangen? Hier gilt ganz klar die Devise: Je weniger, desto besser!
  • Wie viele Klicks werden benötigt, um auf die letzte Hierarchieebene zu gelangen? Idealerweise sollten alle relevanten Inhalte mit maximal drei Mausklicks erreichbar sein.

Prüfung der inhaltlichen Struktur

  • Wie viele Kategorien werden angeboten?
  • Wie viele Unterpunkte kommen hier jeweils hinzu?
  • Wie viele Produkt- oder Detailseiten gibt es? Vergleichen Sie hier in jedem Fall die Anzahl der tatsächlich vorhandenen Produkt- oder Detailseiten mit der Anzahl der aktuell indizierten Seiten und bilden sie hier einen Prozentwert. Idealerweise nähert sich dieser Wert der 100%-Marke an.

Prüfung der Navigation

  • Wie viele Menüpunkte sind in der Hauptnavigation vorhanden?
  • Verfügen Unterseiten über mehr als 100 Links? Nach Möglichkeit sollten mehr als 100 Links auf einer Seite vermieden werden, da damit die Verteilung der Linkkraft zu klein wird.

Prüfung der Linktexte

  • Werden auf der Seite passende Linktexte verwendet, indem z. B. für die Verlinkung von Produkt- oder Detailseite dazugehörige Keywords verlinkt werden.

Prüfung der internen Linkstruktur

  • Mit einem Linkspider wie z. B. XENU sollte die Seite hinsichtlich ungültiger bzw. fehlerhafter Links geprüft werden.
  • Zur Linkprüfung sollten zudem die Webmastertools herangezogen werden, die ebenfalls fehlerhafte Links ausgeben.

Prüfung der URLs

  • Verwendet die Seite eine Vielzahl von Parametern oder Session-IDs innerhalb der URLs? Dadurch können unterschiedlichste Probleme bei der Indizierung sowie Duplicate Content auftreten.
  • Grundsätzlich sollte auf möglichst kurze und eindeutige URLs geachtet werden, da diese aus Usability-Gesichtspunkten besser geeignet sind und sich auch leichter merken lassen.
  • Sprechende URLs können zu einem besseren Ranking und besseren Klickraten führen.

Lokale Suche

Prüfung des Eintrages bei Google Places

  • Verfügt der jeweiligen Webauftritt über einen bestätigten Eintrag bei Google Places?
  • Ist mehr als ein Eintrag für das jeweilige Unternehmen vorhanden?
  • Wer kontrolliert den jeweiligen Google Places Eintrag, d. h., wer hat den Eintrag verifiziert?

Prüfung der Adress- und Kontaktdaten bei Google Places

  • Stimmen die Adress- und Kontaktdaten bei Google Places mit den Angaben auf der Webseite überein? Hierbei handelt es sich um einen nicht unwesentlichen Rankingfaktor für Google Places.

Prüfung der geografischen Angaben auf der Seite

  • Enthält der jeweilige Seitentitel die dazugehörige Stadt bzw. Region? Dies ist für die lokale Suche ein entsprechendes Kriterium.
  • Werden geografische Angaben zur jeweiligen Stadt bzw. Region im Content der Seite (Body Text, Überschriften, Links) verwendet?

Videos und Bilder

Prüfung von entsprechenden Sitemaps

  • Wird eine XML Video Sitemap verwendet, sofern entsprechende Videos auf der Seite verfügbar sind?
  • Wird eine XML Image Sitemap verwendet, über die auf verwendete Bilder verwiesen wird?

Allgemeines

Prüfung von Formularen

  • Testen Sie alle vorhandenen Formulare auf vollständige Funktionalität, die richtige Darstellung von entsprechenden (Fehler-)Meldungen und den Versand an die richtige Empfänger-Adresse.
  • Testen Sie zudem alle auf der Seite genannten E-Mail-Adresse auf Funktionalität.

Prüfung der WHOIS Informationen

  • Werfen Sie einen Blick auf die WHOIS Informationen der jeweiligen Domain. Sind diese Angaben aktuell und korrekt?

Prüfung der Erreichbarkeit der Seite

  • Werfen Sie einen Blick auf die Uptime der Seite? Hier sollten Sie nach Möglichkeit über ein Monitoring verfügen, das Sie bei etwaigen Problemen oder einer Downtime informiert. Insbesondere häufige Serverausfälle oder Probleme bei der Erreichbarkeit der Seite können sich empfindlich auf das Ranking der Seite auswirken.
  • Starten Sie einen DNS Server Test um etwaige DNS Fehler herausfinden zu können. Unter dnscheck.pingdom.com steht hierfür ein kostenloser Dienst zur Verfügung.

Nehmen Sie sich einfach die Zeit und prüfen Sie Ihren bestehenden Webauftritt anhand dieser Checkliste. Häufig können selbst kleinere Optimierungen oder Änderungen signifikante Auswirkungen auf das Ranking und den damit einhergehenden Traffic verursachen.

Autor: Josef Willkommer Quelle: eStrategy-magazin