WordPress

WordPress ist eine freie Software zur Verwaltung der Inhalte einer Website (Texte und Bilder). Es bietet sich besonders zum Aufbau und zur Pflege eines Weblogs an, da es erlaubt, jeden Beitrag einer oder mehreren frei erstellbaren Kategorien zuzuweisen, und automatisch die entsprechenden Navigationselemente erzeugt. Parallel gestattet es auch hierarchische Seiten.

Weiter bietet das System Leserkommentare mit der Möglichkeit, diese vor der Veröffentlichung erst zu prüfen, sowie eine zentrale Linkverwaltung, eine Verwaltung der Benutzerrollen und -rechte und die Möglichkeit externer Plug-ins, womit WordPress in Richtung eines vollwertigen „Content-Management-Systems“ ausgebaut werden kann.

WordPress basiert auf der Skriptsprache PHP (mindestens PHP 5.2.4) und benötigt eine MySQL-Datenbank (mindestens MySQL 5.0.15). Es ist freie Software, die unter der GNU General Public License (GPL) lizenziert wurde. Laut Aussage der Entwickler legt das System besonderen Wert auf Webstandards, Eleganz, Benutzerfreundlichkeit und leichte Anpassbarkeit. WordPress entstand auf Basis der Software b2 und hat eine stetig wachsende Benutzer- und Entwicklergemeinde.

Inhaltsverzeichnis

    1 Geschichte
    2 Funktionen
        2.1 Die „5-Minuten-Installation“
        2.2 Grundlegende Funktionen
        2.3 Plug-ins
        2.4 Motive (Themes)
    3 Versionen
        3.1 WordPress µ
        3.2 BuddyPress
        3.3 WordPress für Mobilgeräte
    4 Community
        4.1 WordPress Deutschland
    5 Kritik
        5.1 DE-Edition
        5.2 Mehrsprachigkeit
        5.3 Speicherverbrauch
        5.4 Programmierschnittstelle (API)
    6 Literatur
        6.1 Videotrainings
    7 Weblinks
    8 Einzelnachweise

Geschichte

In den Jahren 2001/2002 entwickelte Michel Valdrighi ein in PHP geschriebenes Weblogsystem mit dem Namen b2/cafelog, das unter GPL veröffentlicht wurde. Einige Monate, nachdem Valdrighi die Entwicklung von b2 eingestellt hatte, gab Matthew Mullenweg im Januar 2003 in seinem Blog bekannt, dass er auf der b2-Codebasis eine neue Weblog-Software schreiben wolle, die einfach zu bedienen, flexibel und gut anpassbar sein sollte. Kurze Zeit später startete er zusammen mit Mike Little die Entwicklung von WordPress.

Die erste stabile Version von WordPress erschien am 3. Januar 2004. Seit Version 1.0.1 sind alle Hauptversionen nach Jazzmusikern benannt. Nachdem sich auch Michel Valdrighi der Entwicklergruppe um Mullenweg anschloss, wurde WordPress zum offiziellen Nachfolger von b2. Im Laufe der Jahre wurde der Funktionsumfang immer weiter ausgebaut. Seit der Version 1.5 („Strayhorn“) unterstützt WordPress das Verwalten von statischen Seiten, also Beiträgen außerhalb der normalen Weblogchronologie. Damit war die Grundlage geschaffen, um WordPress nicht nur als reine Weblog-Software, sondern auch als einfaches Content-Management-System nutzen zu können.

Im August 2005 gründete Matt Mullenweg zusammen mit einigen anderen Entwicklern die Firma Automattic mit dem Ziel, weitere Dienste rund um das Bloggen anzubieten und die Entwicklung von WordPress besser zu koordinieren. Im selben Jahr startete Automattic den Bloghosting-Dienst WordPress.com, der auf der Multi-User-Version von WordPress basiert. Ein Jahr später fand das erste WordCamp in San Francisco statt.

2007 gewann WordPress den Open Source CMS Award in der Kategorie Best Open Source Social Networking Content Management System und 2009 in der Kategorie Overall Best Open Source CMS.

Mit über 10 Millionen Downloads (allein von WordPress 2.8) gehört WordPress heute zu den am weitesten verbreiteten Weblog-Systemen.

Funktionen

Administrationsoberfläche seit Version 3.3

Die „5-Minuten-Installation“

Vom Download des Pakets mit dem Quellcode bis zum fertigen Blog werden nach Herstellerangaben regelmäßig weniger als fünf Minuten benötigt. Obwohl der Installations-Dialog in WordPress 3.0 erweitert wurde, werden die fünf Minuten weiterhin unterschritten.
Grundlegende Funktionen

WordPress unterstützt das Erstellen und Verwalten von Blogartikeln. Die einzelnen Artikel können in verschiedene Kategorien eingeordnet werden. Außerdem können einem Artikel Tags und weitere selbst definierte Metadaten (mittels „Benutzerdefinierter Felder“) zugeordnet werden. Die Blogbeiträge werden neben der normalen Darstellung als Webseite den Lesern auch über Nachrichten-Feeds in den Protokollen RSS 2.0, RSS 0.93 und Atom 0.3 angeboten.

Mit WordPress kann man ebenfalls statische Seiten außerhalb der Bloghierarchie erstellen. Seit Version 2.6 wird zudem die Versionierung von Artikeln und Seiten unterstützt. Weiterhin kann WordPress Kommentareinträge und Links verwalten.

WordPress besitzt ein einfaches Redaktionssystem mit 5 Benutzerrollen (Administrator, Redakteur, Autor, Mitarbeiter, Leser), eine Mediengalerie mit eingebautem Uploader und eine integrierte Volltext-Suche. Außerdem ist standardmäßig TinyMCE als Texteditor aktiviert.
Plug-ins

Mit Hilfe von Plug-ins kann WordPress um diverse Funktionen erweitert werden. Alle diese Erweiterungen lassen sich mittels des eingebauten Editors bearbeiten.

Insgesamt sind im Plug-in-Verzeichnis der Entwickler sowie über den integrierten „Plug-in-Browser“ mehr als 5000 verschiedene freie Plug-ins verfügbar. Es gibt beispielsweise Plug-ins, die die Verwendung anderer Loginverfahren wie LDAP, OpenID oder Shibboleth ermöglichen, den eigenen Blog mit Twitter verbinden oder WordPress um eine Statistik-Funktion erweitern.

Automattic bietet zudem Plug-ins, die eine Verbindung mit den anderen hauseigenen Projekten wie der Forensoftware bbPress oder Services wie dem Anti-Spam-Dienst Akismet ermöglichen.

Motive (Themes)

Hierarchie innerhalb eines WordPress-Themes

Durch den Einsatz der Theme-Technik werden Design und Programmkern von WordPress klar getrennt, was es leicht macht, individuelle Designs zu entwickeln, ohne mit der Programmierung der Software an sich vertraut zu sein. Allerdings ist es in WordPress auch möglich, diverse Funktionen direkt in ein Theme zu programmieren, wodurch diese Trennung teilweise wieder aufgehoben werden kann.

Ein normales WordPress-Theme besteht aus einer Reihe von Bausteinen (PHP-Funktionen) und HTML-Code. Jedes Theme folgt dabei einem grundlegend gleichen Aufbau. Daher gibt es von einigen Entwicklern spezielle Themes, die bereits alle grundlegenden Bausteine beinhalten und somit die Entwicklung eines eigenen Themes vereinfachen.

Von Version 1.5 bis 3.0 war das voreingestellte Theme Kubrick (benannt nach Regisseur Stanley Kubrick). Auf der Seite der Entwickler und über den eingebauten „Theme-Browser“ sind zudem viele weitere freie Themes für WordPress verfügbar. WordPress-Themes fallen genauso wie WordPress selbst unter die GPL.

Seit Version 3.0 verwendet WordPress standardmäßig das neue Theme „Twenty Ten“ (dt. 2010), die bisher enthaltenen Themes „Classic“ und „Default“ („Kubrick“) sind nur noch separat erhältlich. Mit Version 3.2 wurde zu dem Theme „Twenty Ten“ auch das neue „Twenty Eleven“ (dt. 2011) hinzugefügt.

Wordpress-Themes können ebenso wie Plug-ins im Editor des Grundsystems bearbeitet werden, jedoch ist keine Syntaxhervorhebung vorhanden.

Im Mai 2012 wurde von dem WordPress-Entwickler Brad Touesnard ein inoffizieller App Store eingerichtet. Dies ermöglicht Nutzern, über eine zentrale Anlaufstelle Zugriff auch auf nicht frei verfügbare Plugins beziehungsweise Premium Themes für WordPress zu erhalten.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/WordPress